Nhandu coloratovillosus

Nhandu coloratovillosus

Wissenschaftlicher Name:
Nhandu coloratovillosus (Schmidt, 1998)

Familie:
Theraphosidae (Vogelspinnen)

Unterfamilie:
Theraphosinae

Herkunft / Verbreitung:

Brasilien, vor allem im südlichen und zentralen Teil
→ Feucht-warme Savannen und Waldränder, auch Buschlandschaften

Lebensraum:

Bodenbewohnend (terrestrisch)
→ Lebt in selbstgegrabenen Erdröhren oder unter natürlichen Verstecken (Steine, Wurzeln)

Körpergröße:

• Weibchen: 8–9 cm
• Männchen: 6–7 cm
  Beinspannweite: bis zu 18–22 cm
  → Eine der größten Arten Südamerikas

Besondere Merkmale:

• Dicht behaart mit auffälliger Kontrastzeichnung:
  – Carapax: hellbraun bis grau, oft mit dunkler Mitte
  – Beine: schwarzbraun mit weißlichen, fast silbrigen Haaren
  – Abdomen: rötlichbraun mit kräftiger Behaarung
• Sehr massiver, bulliger Körperbau
• Juvenile zeigen bereits die typische Beinfärbung

Verhalten:

• Sehr aktiv, tagsüber häufiger sichtbar
• Kann bei Störung starke Brennhaare abwerfen
• Tendenziell defensiv bis territorial, bei häufiger Störung drohend
• Nicht geeignet zum Handling – aber gut zur Beobachtung

Haltung im Terrarium:

• Größe: mind. 50 × 40 × 35 cm für adulte Tiere
• Substrat: tief (15 cm), grabfähig (Erde, Kokoshumus, Lehm-Sand-Gemisch)
• Einrichtung: Korkröhre, Rindenstücke, Wasserschale, Rückzugsbereiche
• Temperatur: 24–28 °C
• Luftfeuchtigkeit: 65–75 %, punktuelles Sprühen ausreichend
• Belüftung: gut reguliert – nicht zu feucht stauen lassen

Fütterung:

• Futter: Grillen, Heuschrecken, Schaben, Mäuse pinky (selten)
• Jungtiere 2–3× wöchentlich, Adulte 1–2×
• Sehr guter Appetit, stark futteraggressiv

Besonderheiten in der Zucht:

• Zucht gelingt regelmäßig mit erfahrenen Haltern
• Kokons mit bis zu 600 Jungtieren
• Entwicklung eher zügig
• Weibchen langlebig (bis zu 20 Jahre), Männchen reifen nach ca. 2 Jahren

Gefährdung / Artenschutz:

❌ Nicht CITES-gelistet
✅ Gut etablierte Nachzuchten in der Terraristik
➡️ Haltung aus Nachzucht bevorzugt, keine Wildentnahme notwendig